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Jennifers Erfahrungsbericht:

„Mein Name ist Jennifer, ich bin 22 Jahre alt und seit einem Jahr Physiotherapeutin. Ich arbeite in einer Klinik. Schon während der Ausbildung war mir klar, dass ich nicht in einer niedergelassenen Praxis arbeiten will. Der 20-Minuten-Takt ist einfach nichts für mich. Bei meiner aktuellen Arbeitsstelle gibt es keine vorgeschriebene Taktung. Das hat einen großen Vorteil: ich kann selbst entscheiden, wie viel Zeit ich mit jedem Patienten verbringe. Alte oder besonders kranke Patienten erhalten dadurch die Aufmerksamkeit, die Ihnen zusteht. Wenn ich merke, dass jemand nach 1-2 Therapieeinheiten schon wieder fit ist, kann ich mich stattdessen länger um einen anderen kümmern, der es gerade nötiger hat. So macht Arbeiten Spaß!“

Andere Taktung bringt mehr Berufsanfänger in die Praxen

So wie Jennifer geht es vielen jungen Therapeuten: Sie kommen motiviert aus der Ausbildung stellen aber schnell fest, dass der Alltag als Therapeut in einer Praxis sehr eintönig ist und wie am Fließband abläuft. Arbeitsstellen im Krankenhaus sind daher unter jungen Therapeuten sehr begehrt. Neben der fehlenden Taktung bieten diese nämlich auch deutlich bessere Verdienst- und Aufstiegschancen.

Viele Praxisinhaber würden ihren Mitarbeitern gerne ähnliche Leistungen anbieten, können aber aufgrund der geringen Umsätze nicht mithalten. Eine höhere Vergütung kann nur stattfinden, wenn der Stundenumsatz steigt. Momentan kann ein Therapeut rund 20,- Euro pro Patient umsetzen. Um einen vernünftigen Umsatz zu erwirtschaften, müssen daher 3 Patienten pro Stunde behandelt werden. Die berühmte 20-Minuten Taktung. Und selbst dann werden nur rund 60,- Euro Umsatz erreicht. Viel zu wenig für eine vernünftige Gehaltssteigerung. Erst wenn die Kassensätze deutlich angehoben werden und die Behandlungszeiten abgeschafft, können Praxisinhaber mehr bieten und endlich neue Mitarbeiter finden.